3 Fragen an … Carl Böhm, komm. Schulleiter an der Wilhelm-Olbers-Oberschule
Warum ist Ihnen die Teilnahme an Be oK wichtig?
In unserer bunten Wilhelm-Olbers-Oberschule, in der Kinder und Jugendliche aus vielen Nationen und Kulturen und verschiedenen familiären Hintergründen leben und lernen, ist Be oK eine besonders wichtige und wirksame Ergänzung unseres schulischen BO-Konzeptes, weil es inspiriert ohne zu bevormunden.
Klischees mit Heranwachsenden spielerisch, kritisch zu thematisieren, muss frühzeitig passieren, bevor sich Muster und Haltungen, die vielleicht gar nicht der eigenen Person und ihren Stärken entsprechen, verfestigen und damit ein weites Berufswahlspektrum einschränken und folgend das freie Erfahrungen machen in bestimmten Branchen verhindern.
Wie wichtig sind Ihrer Meinung nach die Rolemodels (Modul „Job-Date“) im Zusammenhang mit dem Projekt?
Die Möglichkeit mit realen und authentischen Menschen in Kontakt zu kommen, die mit ihrer Berufswahl Klischees entzaubern, bzw. entkräften, ist das Beste was den Schüler*innen passieren kann.
Die Wirklichkeit und die Gegenwart in der Arbeitswelt in die Schule zu holen passiert immer noch nicht oft genug. Außerschulisches Lernen im größeren Stil beginnt erst ab Jahrgang acht und hier können wir schon früher beobachten wie die Jugendlichen staunen, was heute alles möglich ist.
Schließt Be oK im Zusammenhang mit der Berufsorientierung eine Lücke?
Ein expliziter und wichtiger Grundsatz in der gültigen Rahmenrichtlinie Berufs- und Studienorientierung bezieht sich auf die Überwindung von geschlechtsspezifischen Rollenzuweisungen. Diese sind im Rahmen der schulischen Berufs- und Studienorientierung mit den Schüler*innen zu entschlüsseln und das auch möglichst früh und dann kontinuierlich.
In unserem schulischen Berufsorientierungskonzept diente – bis Be oK hier erstmals umgesetzt wurde – der Girls-/ Boys-Day diesem Ziel. Das tut der Zukunftstag immer noch, aber die intensive Auseinandersetzung mit (eigenen) Rollenklischees und den eigenen Wünschen und vor allem Stärken ist jetzt ein wichtiger Baustein in unserem Berufsorientierungskonzept und ich freue mich, dass wir das Projekt über drei Jahre und hoffentlich länger verstetigen konnten!
Zum Hintergrund
Die Wilhelm-Olbers-Oberschule legt einen besonderen Fokus auf die MINT-Fächer sowie auf die Arbeits-, Berufs- und Studienorientierung. Dadurch erhalten die Schülerinnen und Schüler nicht nur eine fundierte Ausbildung in den MINT-Bereichen, sondern auch berufliche Perspektiven in diesem Sektor.