3 Fragen an… Inka Helmke, IT-Fachfrau & Be oK Role Model

Inka Helmke ist ERP Consultant bei der CVS Ingenieurgesellschaft mbH (www.cvs.de) in Bremen und damit gleich in zweierlei Hinsicht ein richtig gutes Vorbild. Denn sie hat sich nicht nur für einen Beruf in der IT entschieden, der Frauen bis heute oftmals nicht zugetraut wird, sondern diesen auch vergleichsweise spät ergriffen. Für unsere Rubrik „3 Fragen an…“ erzählt Inka von ihrem Werdegang und den Vorurteilen, die ihr immer wieder begegnet sind.

Wie kam es zu deinem Berufswunsch und dem Job in der IT?

„Schon sehr früh habe ich mich dafür interessiert, wie kommt das Bild in den Fernseher, die Moderatorin ins Radio, etc. also bin ich als Elektroinstallateurin gestartet. Letztendlich haben mich Zahlen und der Kontakt mit Menschen allerdings mehr fasziniert als die reine Installation, darum habe ich eine zweite Ausbildung zur Steuerfachangestellten mit anschließendem Studium – Betriebswirtschaft und Controlling – begonnen. Erst kürzlich erfolgte dann der berufliche Neustart in der IT – in der ich nun endlich alle meine Leidenschaften einbringen kann. Kurz, mein Werdegang zeigt: Keine Entscheidung, auch nicht die für einen Beruf muss für die Ewigkeit sein. Und: Es ist nie zu spät, etwas Neues zu erlernen.“

Welche Steine wurden dir während all dem in den Weg gelegt?

„In der Schulzeit erhielt ich auf eine Frage im Fach Physik die Antwort: ‚Das müssen Mädchen nicht wissen!‘ Später dann, in der Bewerbungsphase als Elektroinstallateurin erhielt ich so viele Absagen aus seltsamen Gründen wie z. B. dass es keine Damentoiletten im Betrieb gäbe und man mich deshalb nicht berücksichtigen könne. Nach dem Studium erlebte ich, dass Frauen prinzipiell nicht gefördert wurden, weil die Führungsetage den Männern vorbehalten war. Ich versuche das Ganze von je her mit Humor zu nehmen und Zweifler durch Handeln und Wissen zu überzeugen. Scheitere ich an dem System, versuche ich es gezielt mit zu verändern.“

Warum hat sich aus deiner Sicht bis heute (zu) wenig verändert, was Klischees im Berufsleben angeht?

„Solange in den Köpfen der Menschen Begriffe wie Astronaut, Kindergärtnerin, Feuerwehrmann oder Krankenschwester existieren, wird sich daran wenig ändern. Es fehlt einfach an einer strukturellen Veränderung, an sichtbaren Vorbildern und gezielter Aufklärung, die bereits möglichst früh und auf verschiedenen Ebenen ansetzt. Hier füllt Be oK eine existierende Lücke.“