Fachtag 3 – Klischeefrei in die Zukunft: Projektauswertung und –transfer

Zeit für eine Bilanz

20.09.2022, 10.00 – 17.00 Uhr, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Campus Haarentor, A11 Hörsaal B

Nach der erfolgreichen Pilotphase wollen wir Impulse geben und diskutieren, wie das Projekt in die Schulen der Metropolregion Nordwest und darüber hinaus getragen werden kann. Neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zum Thema klischeefreie Berufsorientierung, überregionale Praxisbeispiele, Workshops und Netzwerkaustausch vor Ort liefern Anregungen und Stoff für einen intensiven Fachaustausch.

Verantwortliche von Schulen und Schulträgern, Lehrkräfte, Fachkräfte aus dem Übergang Schule-Beruf, Betriebsverantwortliche für die Nachwuchs- und Fachkräftegewinnung und alle Interessierte sind herzlich eingeladen!

Stärken erkunden, Interessen ausloten und Klischees hinterfragen – darum geht es in dem Projekt „Be oK“. Initiiert von der Bremischen Zentralstelle für die Verwirklichung der Gleichberechtigung der Frau (ZGF) und unter fachlicher Begleitung eines Netzwerks regionaler Partner*innen finden bis November 2022 interaktive „Erlebnis-Projekttage“ an Schulen der Metropolregion Nordwest statt. Übergeordnetes Ziel von „Be oK“ ist es, einen neuen pädagogischen Ansatz für Lehre, Fachkräftefortbildung, Wissenschaft und Unternehmenskultur zu entwickeln.

Anmeldung bitte per E-Mail bis zum 6. September 2022 an: anmeldung@frauen.bremen.de Bitte geben Sie Ihre Kontaktdaten und das Forum, an dem Sie teilnehmen möchten, an. Die Veranstaltung ist kostenfrei.

Es gelten die aktuellen Corona-Regeln. Weitergehende Informationen dazu erhalten Sie zusammen mit der Anmeldebestätigung.

Programm & Inhalte

Moderation der Veranstaltung: René Domschat, Sinus – Büro für Kommunikation

 9.30 Uhr

Ankommen & Get-together

10:00 Uhr

Begrüßung

  • Dr. Rudolf Schröder, Ökonomische Bildung mit dem Schwerpunkt Berufsorientierung und Leitung des Bereichs Berufs- und Studienorientierung im An-Institut der CvO Universität (IÖB) Oldenburg
  • Bettina Wilhelm, Landesfrauenbeauftragte Bremen

10.20 Uhr

Be oK Praxiserfahrungen aus drei Schulen

  • Carl Böhm & Sabine Kalender, Wilhelm-Olbers-Schule Bremen
  • Irma Bouwer, Integrierte Gesamtschule (IGS) Lilienthal
  • Kathrin Heller, Schulzentrum Carl von Ossietzky, Oberschule – Bremerhaven

11.05 Uhr

Die Relevanz von Klischeefreiheit in der Unternehmenskultur

Eine Betriebsrätin aus einem geschlechteruntypischen Bereich berichtet

11.20 Uhr

Kaffeepause

11.35 Uhr

Keynote: Zur Irritation von Geschlechterstereotypen in der schulischen Berufsorientierung

Referentin: Barbara Scholand, im Anschluss Rückfragen und Diskussion

12.15 Uhr

Mittagspause

13.00 Uhr

Science- & Practice-Slam

Vier Impulse für die Implementierung klischeefreier Berufsorientierung & Lebensplanung

13.50 Uhr

Murmelgruppen

anschließend Kurzvorstellung der vier Foren

14.05 Uhr

Meet & Eat

14.20 Uhr

Themenforen

15.50 Uhr

Meet & Eat

16.05 Uhr

Handlungsvorschläge aus den Foren

16.20 Uhr

Rück- und Ausblick Be oK – ein Tischgespräch mit

  • Dr. Bernd Lienstädt, Agentur für Arbeit Bremen-Bremerhaven
  • Peter Hoffmeyer, Metropolregion Nordwest
  • Dr. Marion Salot, Arbeitnehmerkammer Bremen
  • Wolfgang Ritter, hkk Krankenkasse
  • Heike Schumacher, Landkreis Osterholz

16.50 Uhr

Verabschiedung

17.00 Uhr

Ende der Veranstaltung

Zur Irritation von Geschlechterstereotypen in der schulischen Berufsorientierung

Anders als früher muss heute davon ausgegangen werden, dass Berufs- wie geschlechtsbezogene Orientierungen sich ein Leben lang entwickeln und verändern. Der Berufsorientierung an allgemeinbildenden wie auch berufsbildenden Schulen kommt daher die Aufgabe zu, den ersten Übergang in Ausbildung- und Erwerbsleben zusammen mit den Jugendlichen zu gestalten und dabei die durchlässiger gewordenen Wege im (Berufs-)Bildungssystem aufzuzeigen. Gerade an dieser ersten Schwelle ist jedoch häufig festzustellen, dass sowohl geschlechtliche wie auch berufliche Stereotype den Prozess der Berufsfindung von Jugendlichen beeinflussen und das Spektrum infrage kommender Tätigkeiten teils erheblich einschränken.
Ausgehend von den theoretischen Annahmen des sozialen Konstruktivismus beleuchtet der Vortrag die Funktion von Stereotypen, um dann praktische Möglichkeiten ihrer Irritation aufzuzeigen: Wie können Stereotype in Bewegung gebracht werden? Für die Arbeit mit Irritationen wird Sensibilität benötigt. Der Vortrag behandelt daher auch die Frage, wie entsprechende Kompetenzen erworben werden.

Referentin Barbara Scholand ist ehemalige wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut Technik und Bildung der Universität Bremen. Ihre Themenschwerpunkte sind: Ethnografische Bildungs- und Praxisforschung, Genderforschung, Sozialisations- und Übergangsforschung.

Impulse für die Implementierung klischeefreier Berufsorientierung & Lebensplanung

Role models in der Berufs­orientierung, girlsatec – Junge Frauen erobern technische Berufe – Dilara Wappler & Frederike Pröls, girlsatec-Botschafterinnen, ABB Ausbildungszentrum Berlin gGmbH

Das Projekt girlsatec wird seit 2013 von der Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales gefördert und in der ABB Ausbildungszentrum Berlin gGmbH in Kooperation mit dem Verband der Metall- und Elektroindustrie in Berlin und Brandenburg e. V. sowie Schulen, Vereinen und Initiativen umgesetzt. Im Fokus steht dabei die Erweiterung von Berufswahlperspektiven junger Frauen. Freuen Sie sich über mehr Informationen zum Projekt girlsatec und über Berichte aus erster Hand der „Role models“.

Frauen wählen MINT – Dr. Inga Schad-Dankwart, Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB)

MINT ist keine reine Männersache – das ist mittlerweile vielen klar. Dennoch gibt es Berufe, die überwiegend von Männern ausgeübt werden und die nur wenig für Frauen attraktiv zu sein scheinen. Doch sind diese Berufe wirklich uninteressant für Frauen? Das BIBB Forschungsprojekt untersucht Einflussfaktoren, welche die Berufswahl von jungen Frauen für einen MINT-Berufe begünstigen und leitet Maßnahmen daraus ab, durch welche zukünftig verstärkt Frauen für die Berufe gewonnen werden könnten.

Erlebnisraum Be oK by „komm auf Tour“ – Hannah-Jo Drückler, Sinus – Agentur für Kommunikation

„Be oK“ wird in der Metropolregion Nordwest mit bis zu neun Modulen für Schüler*innen, Lehr- und Fachkräfte sowie Eltern und Erziehungsberechtigte umgesetzt. Das Herzstück der schulischen Projekttage bildet der „komm auf Tour“-Erlebnisraum mit den interaktiven Themeninseln „Stärken“, „Lebens-Träume“, „Wohnen/Familie“ und „Chancen klischeefrei“. Über zumeist selbsterklärende Aufgaben entdecken die Schüler*innen spielerisch, welche der sieben Stärken zu welchen möglichen Berufsfeldern passen. Die Agentur Sinus stellt Ihnen als durchführender Projektträger das aktuelle Konzept mit dem pädagogischen Ansatz für die Jahrgangsstufen 6/7 sowie mögliche Umsetzungsvarianten vor.

Mädchen in technischen Lehrberufen: Die Bedeutung von Kindheitsaktivitäten für die Berufswahl –
Helmut Dornmayr, ibw – Institut für Bildungsforschung der Wirtschaft Wien

Eine Online-Befragung von mehr als 1.300 Berufsschüler*innen in Niederösterreich zeigt die herausragende Bedeutung unmittelbarer praktischer Kindheitserfahrungen für die Berufswahl. Lehrlinge, die als Kinder häufiger mit Bausteinen/Baukästen gespielt haben oder mehr bei Reparaturen (am Haus etc.) mitgeholfen haben, haben (geschlechtsunabhängig) überproportional oft einen technischen Lehrberuf ergriffen. Allerdings zeigt die Häufigkeit dieser Kindheitsaktivitäten ein stark geschlechtsspezifisches Muster.

 

Forum 1

Ansatzpunkte für eine optimierte Weiterführung von Be oK in der Metropolregion
Moderation: Bettina Wilhelm, Landesfrauenbeauftragte Bremen und Cordula Keim, Projektleiterin Be oK/ ZGF
Für Entscheidungstragende und Projektpartner*innen

Forum 2

Handlungsimpulse zur Implementierung von Klischeefreiheit in der Unternehmenskultur
Moderation: Timm Kröger und Jakob Stephan, Projekt GunA / Universität Bremen
Für Akteur*innen in Unternehmen, Betriebsräte, Kammern, Verbänden, Behörden

Forum 3

Szenarien und Module zur Implementierung klischeefreier Berufsorientierung und Lebensplanung im Unterricht
Moderation: NN
Für Fachkräfte der Berufsorientierung und Lebensplanung

Forum 4

Möglichkeiten des Transfers von Be oK über die Metropolregion hinaus
Moderation: Kerstin Purnhagen, systemische Beraterin und Coach (DGSF), persönliche Zukunftsplanerin (PZP)
Für kommunale Gleichstellungsbeauftragte und andere

Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Campus Haarentor (Zentraler Standort),
Ammerländer Heerstr. 114-118, 26129 Oldenburg

A11 Hörsaal B, die Foren finden im Gebäude A05 statt.

Den Lageplan und die Anfahrtsbeschreibung können Sie auf der Webseite der Universität Oldenburg aufrufen https://uol.de/lageplan?wo=A11